Google-Optimierungen
Vorwort
Dieser Artikel richtet sich an Gestalter und Programmierer, die ihre Internetseiten für Suchmaschinen optimieren wollen. Da Google zur Zeit eine marktbeherrschende Stellung einnimmt, richtet sich dieser Artikel an Webmaster, die Webseiten für Google optimieren wollen.
Folgende Tipps sind nicht nur theoretisch, sondern basieren auf Erfahrungen im Laufe der letzten Jahre. Grundsätzlich empfiehlt es sich, eine Webseite von vorherein optimal aufzubauen. Somit entsteht keine Mehrarbeit, sondern die Optimierung geht quasi in Fleisch und Blut über und erlaubt ein effizienteres Programmieren.
URL
Den Anfang macht bereits die URL - also die Adresse - einer Seite. Damit meine ich nicht unbedingt die Hauptseite (z.B. example.org), sondern Unterverzeichnisse und Dateinnamen. Kryptische Bezeichnungen (z.B. example.org/01/01.html) mögen zwar besser aussehen, aber Tatsache ist, dass Google Adressen, die etwaige Suchbegriffe enthalten, bevorzugt behandelt. Gestalte ich also z.B. die Seite für einen Fotografen, empfiehlt sich, die Adressen wie folgt aufzubauen:
Oder noch besser:
Im oben genannten Beispiel liefere ich Google zwei Begriffe (Portrait und 2x Fotos), die direkt zum Kontext der Inhalte stehen. Sucht also jemand via Google nach "Fotos Portraits", wird meine Seite von Google eher erfasst, als eine Seite, deren Adresse nichts über den Inhalt aussagt.
Standards & Aufbau
Google geht mit der Zeit und legt wert auf vom W3C erhobene Standards und Empfehlungen. Es ist demnach ratsam, seine Seite in validem XHTML 1.0 zu schreiben und Design und Inhalte strikt voneinander zu trennen. In der Praxis sieht das folgendermaßen aus: Gerüst, Formatierungen etc. legt man via externalisiertem CSS fest. Die HTML-Seite besteht letztendlich nur aus CSS-Klassen und relevanten Inhalten. Das ist jedoch nicht primär als Google-Optimierung zu sehen, sondern eben als Standard. Beginnt man mit der Programmierung einer Seite und hält sich von Anfang an an diese Standards, erkennt man bereits nach kurzer Zeit die Vorzüge (z.B. Übersicht und Dynamik).
Vom Einsatz von Frames ist generell seit vielen Jahren abzuraten, denn gelangt ein Besucher via Google direkt auf einen Frame, fehlt das gesamte Gerüst der Seite samt der Navigation. Lassen sich Frames - warum auch immer - nicht vermeiden, sollte man mittels einer JS-Routine das Gerüst nachladen, damit der Besucher in den Genuss der kompletten Seite kommen kann. Weitere Infos dazu hier: http://www.ideenreich.com/trickkiste/tricks91.shtml
Metatags
Metatags werden weitläufig überschätzt. Google ignoriert z.B. Keywords gänzlich, da die Erfahrung gezeigt hat, dass viele Seitenersteller beliebte Suchbegriffe (z.B. Sex) einfügen, die mit dem präsentierten Inhalt nichts zu tun haben. Der Effekt ist gleich Null. Es ist natürlich nicht verkehrt (relevante!) Keywords einzufügen, aber man sollte sich nicht viel davon versprechen.
Insbesondere können Keywords, die tatsächlich nichts mit dem Inhalt der Webseiten zu tun haben, zu einer Abwertung der Webseite im Index von Suchmaschinen führen.
Titel
Der Titel einer Seite ist mindestens genauso wichtig wie die Adresse. Am besten ist es, den Titel und die URL ähnlich zu gestalten. Bleibe ich beim Beispiel des Fotografen, sähe es dann z.B. so aus:
Damit liefert man Google nicht nur relevante Suchbegriffe (hier: Fotograf, Name des Fotografen, Fotos und Portraits), sondern der Besucher hat auch stets im Auge, wo genau auf der Seite er sich gerade befindet.
Unterschätzt werden oftmals die Titel von Grafiken und Links. Beispiel:
Die durchaus relevanten Begriffe Suleitec, Support, Leistung und Technik werden von Google erfasst.
Formatierungen
Folgende Formatierungen innerhalb einer HTML-Datei sind wichtig, um von Google als relevant eingestuft zu werden:
<p>Absatz</p>
<strong>Fettschrift</strong>
Beispiel:
<p>
Infotext blabla <strong>Hamburg</strong> bla blabla <strong>Hans Wurst</strong>
</p>
Das Strong-Tag ist im Grunde genommen das gleiche, wie das veraltete Bold-Tag ( <b>Fett</b> ), aber Google wertet es als "Hervorhebung" höher. Man sollte etwaige Suchbegriffe innhalb eines Absatzes also stets mit einem Strong-Tag umschließen. Will man den eigentlichen Effekt - nämlich die Fettschrift - unterbinden, lässt sich das ganz leicht im CSS festlegen:
font-weight: normal;
}
Somit hat das Strong-Tag keinen optischen Effekt, aber die umschlossenen Begriffe gewinnen für Google an Wert. Ähnlich ist es übrigens auch bei Überschriften. Ganz egal, wie man eine Überschrift im CSS definiert: Google "schenkt" ihr die volle Aufmerksamheit. Beispiel:
margin: 0px;
font-family: Verdana,Arial,sans-serif;
font-size: 11px;
}
Rein optisch unterscheidet sich die Überschrift jetzt nicht mehr vom Fließtext, aber der Relevanzeffekt ist enorm. Wer jetzt einen Schritt weiter denkt, könnte auf die Idee kommen, ganze Fließtexte als Überschriften darzustellen. Das ist aber nicht zu empfehlen, da die "Überschrift" dann zu 95% aus nicht relevanten Begriffen besteht und somit den "Kern" der relevanten Begriffe verwässert.
Schummeln & Nachhelfen
Derzeit ist es noch möglich, Überschriften und Fließtexte auf einer Seite zu verbergen. Google erfasst solche unsichtbaren Inhalte zwar, aber ich Rate vom Missbrauch dieser Möglichkeit ab. Zum einen ist es wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit bis Google "gelernt" hat, versteckte Inhalte zu ignorieren. Desweiteren sollte es nicht im Sinne eines Seitenbetreibers sein, Viagrasuchende Männer auf seine Seite zu locken, auf der Töpferarbeiten angeboten werden.
Als nützlich kann sich o.g. Methode jedoch für Betreiber von Flashseiten erweisen. Ich komme noch mal auf den imaginären Fotografen zurück: mal angenommen, es handelt sich dabei um eine Flashseite, finde ich persönlich es völlig legitim, Google auf existente Inhalte "hinzuweisen". Das könnte dann z.B. so aussehen:
display:none;
}
<h1>Portaits</h1>
<p>
Infotext blabla <strong>Hamburg</strong> bla blabla <strong>Hans Wurst</strong>
(...)
</p>
</div>
Durch das display:none wird der sich im Layer befindliche Text im Browserfenster nicht angezeigt. Google erfasst den Inhalt trotzdem und eine bessere Platzierung ist gewährleistet. Ich habe allerdings schon mehrfach gelesen, dass Google solche verborgenen Inhalte ignoriert.
Hier der Gegenbeweis: http://www.schallschnelle.de
Der Text befindet sich in einem versteckten layer, der via JS-Navi sichtbar gemacht wird.
Die meisten anderen "Manipulationen" (z.B. das Spiegeln von Seiten mit identischen Inhalten) erkennt Google auch als solche. Spart euch also die Mühe und Arbeit.
Pagerank & Co
Es gibt natürlich noch weitere Faktoren, die sich positiv auf die Platzierung auswirken, aber Google lässt sich ungern in die Karten gucken. Verständlich. Coca Cola verbreitet seine Rezepte schließlich auch nicht frei im Netz. Ein durchaus wichtiger Faktor war früher der sogenannte Pagerank einer Seite. Der Pagerank basierte auf einem komplizierten Algorithmus, der einen Wert zwischen eins und zehn ermittelt. Dies bot den Menschen die Möglichkeit heraus zu finden, welche Änderungen und Optimierungen welchen Messbaren erfolg hatten. Viele Webseiten waren dadurch über-optimiert und für Menschen kaum noch lesbar. Der PageRank wurde danach von google zunehmend abgeschaft und hat seine Bedeutung verloren.
Ein abschließender Rat: seid ehrlich und schmückt eure Seiten nicht mit fremden...
Dann wird's auch was mit Google.
Links zum Thema
Wikipedia » Google
Wikipedia » XHTML
Wikipedia » Pagerank
Google.com » Webmasters
W3C
W3C Validator (HTML)
W3C Validator (CSS)
Linkliste CSS
Metatags
Dr. Web » Was Google nicht mag